Zwischen den Kriegen / Between the wars

 

Zwischen den beiden Kriegen wurde das Solitude-Rennen zu einer international renommierten Motorsportveranstaltung. 1922 machte man zunächst weiter auf der bekannten Bergstrecke zwischen Heslach und dem Schloss Solitude. Neben Motorrädern starteten nun auch erstmals Automobile bis hin zu Grand Prix – Rennwagen. Daimler und Benz schickten damals noch getrennte Werksteams. Zur Fusion kam es erst 1926. In der Daimler Motoren Gesellschaft arbeitete ab 1923 Ferdinand Porsche als Leiter des Konstruktionsbüros. Unter seiner Führung entstanden dort sehr erfolgreiche GP-Rennwagen, die auch auf der Solitude zum Einsatz kamen. Ab 1925 wurde aus dem Solitude-Bergrennen ein riesiger Rundkurs mit über 22 Kilometern Länge, vergleichbar etwa dem Nürburgring, der zwei Jahre später entstand. „Rund um die Solitude“ nannten sich jetzt die jährlichen Rennen für Motorräder und Automobile. Bei den Motorrädern legte die junge Marke BMW auf der Solitude den Grundstein ihrer Erfolgsgeschichte. Die schon etablierte Marke NSU war mit ihren Zweirädern, aber auch mit Renn- und Tourenwagen, erfolgreich. Ab 1926 war das Solitude-Rennen ein Anziehungspunkt für die besten Rennfahrer Europas. Deutsche Helden, wie Ernst Henne, Karl Gall oder Paul Köppen bekamen hier plötzlich Konkurrenz von internationalen Stars, wie Joe Craig oder Tazio Nuvolari. Die Rennen wurden schon damals von Jahr zu Jahr schneller, was dazu führte, dass ab 1928 keine Automobilrennen mehr auf der Solitude stattfinden durften. Für Motorräder aber ging es weiter. 1931 verkürzte man den Rundkurs auf zirka 19 km und 1935 fand man schließlich den klassischen Solitude-Rundkurs mit 11,4 km Gesamtlänge, der am Glemseck auf 383 m Höhe gestartet wurde, dann steil bis zum Frauenkreuz auf 502 m anstieg, um dann gleichmäßig wieder abzufallen. Besondere Merkmale waren die 2,3 km lange Hochgeschwindigkeitsgerade zwischen Steinbachsee und Schatten, die Schatten-S-Kurven und das 3 km lange Kurvengeschlängel im Mahdental. Insgesamt hatte der anspruchsvolle Kurs 26 Links- und 19 Rechtskurven. Wer sich hier einmal durchsetzen konnte, brauchte sich um den Respekt seiner Gegner nicht mehr zu bemühen. 1937 fand das letzte Solitude-Rennen vor dem Kriege statt. Großartige Rennen hatte man bis dahin auf dieser hügeligen Naturrennstrecke erleben können. Und große Namen, wie Ted Mellors, Tom Bullus, Oskar Steinbach, H.P. Müller, Heiner Fleischmann, Stanley Woods oder Wilhelm Herz, gaben sich dort ein Stelldichein.

Between the two World Wars Solitude race became an international reknowned motor racing event. First, in 1922, it was continued to hold a hill climb race on the established hill track between Heslach and Solitude castle. In addition to motorcycles now also cars were admitted featuring als Grand Prix racers. Daimler and Benz by then sent their disjoint works teams as merger happened only in 1926. From 1923 in the Daimler Motoring Company Ferdinand Porsche took over the construction office. Under his guidance had been built very successful GP racing cars to be used also in the Solitude races. In 1925 Solitude hill climb racing moved to a vast circuit of more than 22 kilometers of length, comparable perhaps to the Nürburgring which was created two years later. “Round about Solitude” these races were called from now on. The young brand BMW here laid the headstone of its successful motorcycle racing history. The already established brand NSU took victories in both motorcycles and cars. In 1926 Solitude race already was an attraction for the best drivers and riders all over Europe. German heroes such as Ernst Henne, Karl Gall or Paul Köppen suddenly faced competition of international stars such as Joe Craig or Tazio Nuvolari. And already by then races year by year became faster and faster leading to a prohibition of auto races at Solitude from 1928. But motorcycles were allowed to continue. In 1931 the circuit was shortened down to about 19 km length and in 1935 was finally found the classic Solitude circuit of 11.4 km length starting at Glemseck on 383 m altitude, ascending immediately on 502 m altitude up to Frauenkreuz section and further descending consistently. Main attributes were the 2.3 km long high-speed straight between Steinbachsee and Schatten, the Schatten-esses and the twisty Mahdental section. All in all the track had 26 lefthanders and 19 righthanders. Who once succeded here was awarded respect by his competitors and by the public as well. In 1937 Solitude saw the last race before the war. Great races up to then had been experienced on this hilly natural track. And big names gathered here such as Ted Mellors, Tom Bullus, Oskar Steinbach, H.P. Müller, Heiner Fleischmann, Stanley Woods or Wilhelm Herz.