Stau auf dem Pragsattel

 

13.04.2017 – Erst eine Woche zuvor hatte er in Rouen den Großen Preis von Frankreich gewonnen. Nun sitzt Dan Gurney wieder am Steuer seines Porsche 804. An diesem Wochenende im Juli 1962 fährt der Kalifornier auf der Solitude. Mit ihm am Start sind bekannte Namen wie Joakim Bonnier, ebenfalls in einem 804, Jim Clark oder auch Gerhard Mitter, beide in einem Lotus.

Gefahren werden 25 Runden, also etwas mehr als 285 km. Dan Gurney gewinnt mit einer Zeit von 1:45.37,2 und einem Vorsprung von knapp zwei Minuten. Vor Joakim Bonnier und dem anderen 804. Und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 174,4 km/h fährt Dan Gurney gleichzeitig die schnellste Runde des Rennens.

Nicht ganz so schnell war er kurz darauf auf dem Stuttgarter Pragsattel unterwegs: Als Fritz Huschke von Hanstein, damals Rennleiter bei Porsche und gleichzeitig Leiter der Presseabteilung, ihn darum bat, seine Assistentin Evi Butz abends nach Hause zu fahren, sagte Dan Gurney nicht Nein. Die beiden standen im Stau und hatten deshalb Zeit, sich kennenzulernen.

Nach dem Ausstieg von Porsche aus der Formel 1 wechselt Dan Gurney im Jahr 1963 zu Brabham. Und ist auch dort erfolgreich. Bei Evi Butz aber ebenso: Die beiden verlieben sich. Evi Butz, nun selbst Leiterin der Presseabteilung, zieht 1969 zu Dan Gurney nach Newport Beach in Kalifornien. Die beiden heiraten und haben zwei mittlerweile erwachsene Söhne.

Die Solitude hat Dan Gurney mit Sicherheit in guter Erinnerung. Und den Pragsattel vermutlich auch. Heute wird Dan Gurney 86 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!

Fotos: Porsche AG